Project Description
EMDR – Eye Movement Desensitization and Reprocessing
Therapeutin im GTZ:
Tatjana Graf-Külper
Nach einem Trauma kann es zu einem sogenannten „sprachlosen Entsetzen“ kommen. Das heißt, das Geschehene kann nicht richtig in Worte gefasst werden. Was bleibt, ist ein beklemmendes Gefühl, welches die Verarbeitung erschwert.
Auch, wenn es ähnlich aussehen mag, hat EMDR nichts mit Hypnose zu tun. Bei der Technik der EMDR wird der Bewusstseinszustand nicht verändert, nur die Augenbewegung wird angeleitet. Die schnelle Augenbewegung kennen wir aus der REM-Schlaf-Phase, die dafür bekannt ist, dass in dieser Phase Informationen verarbeitet werden. So können durch ein Trauma entstandene Emotionen und Empfindungen integriert und verarbeitet werden.
Entdeckung der Technik EMDR
Francine Shapiro (Psychologin http://www.emdria.de/emdr/dr-francine-shapiro/) hat bei einem Wald-Spaziergang über ihre diagnostizierte Erkrankung nachgedacht. Dabei sah sie hin und her und stellte fest, dass durch die Augenbewegungen ihre Ängste und belastendenden Gedanken deutlich abnahmen. Diese Entdeckung nahm Francine Shapiro zum Anlass, mehr darüber herauszufinden und fing an, die Wirkung der Augenbewegungen auf Emotionen zu erforschen.
Anwendungsgebiete von EMDR
- Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS)
- Depressionen
- Ängste und Panikstörungen
- Erschöpfungssyndrome (Burn out)
- Chronische Schmerzen
- Verhaltensstörungen bei Kindern
- Traumatischen Ereignissen
Wirkungsweise von EMDR
Durch die Stimulation der Augenbewegung werden die Bereiche der Hirnhälften synchronisiert, die bei belastenden Ereignissen gestört wurden. Ebenso können akustische oder taktile Reize hinzugezogen werden. So wird im wachen Zustand ein erhöhter Verarbeitungsprozess angeregt, der dem Verarbeitungsmodus in der REM-Schlaf-Phase gleicht.